Seien wir ehrlich: Die meisten Hausbesitzer denken erst an ihren Sicherungskasten, wenn die Sicherung zum dritten Mal diese Woche rausspringt. Doch wenn Sie in einem Gebäude wohnen, das älter als 30 Jahre ist, sollten Sie diesem unscheinbaren grauen Kasten deutlich mehr Aufmerksamkeit schenken. Denn veraltete Elektroinstallationen sind nicht nur lästig – sie können lebensgefährlich werden.
Als Meisterbetrieb für Elektrotechnik in Kirchheim bei München haben wir in über 20 Jahren Erfahrung unzählige Sicherungskästen modernisiert. Dabei haben wir Installationen gesehen, die uns die Haare zu Berge stehen ließen: Behelfsmäßig reparierte Sicherungen mit Alufolie, überlastete Leitungen und Verteilungen ohne jeglichen Schutz vor Fehlerströmen.
Die Wahrheit ist: Viele Hausbesitzer unterschätzen die Risiken ihrer veralteten Elektroinstallation massiv. Gleichzeitig kursieren im Internet völlig unrealistische Preisangaben, die nichts mit der Realität zu tun haben. Deshalb räumen wir heute mit den Mythen auf und geben Ihnen die Fakten, die Sie wirklich brauchen.
Inhaltsverzeichnis
- Warum Ihr alter Sicherungskasten zur Zeitbombe wird
- Die rechtliche Lage: Was Sie wissen müssen
- FI-Schutzschalter: Die Pflicht, die Leben rettet
- Was kostet die Modernisierung wirklich?
- Der Modernisierungsprozess: So läuft es ab
- Warum Sie nicht am falschen Ende sparen sollten
- Smart Home: Die Zukunft beginnt im Sicherungskasten
- Fazit: Sicherheit ist unbezahlbar
Warum Ihr alter Sicherungskasten zur Zeitbombe wird
Die Elektroinstallationen der 70er, 80er und 90er Jahre waren für eine völlig andere Welt konzipiert. Damals reichten ein Fernseher, ein Radio und ein paar Lampen. Heute hängen an jedem Stromkreis Waschmaschine, Trockner, Geschirrspüler, Computer, Ladegeräte und elektrische Heizungen.
Das Problem: Alte Leitungen sind für diese Belastung schlichtweg nicht ausgelegt. Die Folge sind Überlastungen, die zu gefährlichen Überhitzungen führen können. Im besten Fall schaltet die Sicherung ab. Im schlimmsten Fall entsteht ein Schwelbrand in der Wand, den Sie erst bemerken, wenn es zu spät ist.
Besonders kritisch wird es bei diesen Warnsignalen:
Sicherungen springen ständig raus: Das ist kein Ärgernis, sondern ein Hilferuf Ihrer Elektroinstallation. Die Leitungen sind überlastet und können die geforderte Leistung nicht mehr sicher übertragen.
Flackerndes Licht beim Einschalten von Geräten: Ein klares Zeichen für Spannungsabfälle durch überlastete oder beschädigte Leitungen.
Warme Steckdosen oder Schalter: Hier entstehen bereits gefährliche Übergangswiderstände, die zu Bränden führen können.
Schmor- oder Brandgeruch: Wenn Sie diesen Geruch wahrnehmen, ist höchste Eile geboten. Hier überhitzen bereits Leitungen oder Verbindungen.
Die Statistik ist erschreckend: Laut GDV Webseite Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft entstehen jährlich etwa 200.000 Brände durch defekte Elektroinstallationen. Viele davon wären durch eine rechtzeitige Modernisierung vermeidbar gewesen.
Die rechtliche Lage: Was Sie wissen müssen
Hier wird es interessant – und viele Hausbesitzer sind völlig falsch informiert. Immer wieder hören wir: „Ich muss doch gar nichts machen, es gibt Bestandsschutz.“ Das stimmt nur zur Hälfte.
Die Wahrheit über den Bestandsschutz: Ja, Sie müssen Ihre funktionierende alte Elektroinstallation nicht zwingend erneuern. Es gibt keine generelle Nachrüstpflicht für Altbauten. ABER – und das ist ein großes Aber – sobald Sie Änderungen an der Elektroinstallation vornehmen, muss die gesamte Anlage den aktuellen Normen entsprechen.
Das bedeutet konkret: Wollen Sie nur den Sicherungskasten austauschen, müssen Sie gleichzeitig dafür sorgen, dass die gesamte Hausinstallation der DIN VDE 0100 entspricht. Das kann schnell teuer werden, wenn beispielsweise Schutzleiter fehlen oder die FI-Schutzschalter nachgerüstet werden müssen.
FI-Schutzschalter: Die Pflicht, die Leben rettet
Hier wird es besonders wichtig: FI-Schutzschalter (Fehlerstrom-Schutzschalter) sind nicht nur eine nette Zusatzausstattung, sondern in vielen Fällen gesetzlich vorgeschrieben:
- Seit 1984: Pflicht in Feuchträumen (Bad, Dusche) bei Neubauten
- Seit 2007: Pflicht bei allen neuen Steckdosenstromkreisen
- Seit 1. Oktober 2018: Alle Steckdosenstromkreise bis 32 Ampere müssen FI-geschützt sein
- Seit 7. Juli 2020: Ende der Übergangsfrist – alle Endstromkreise bis 32 Ampere müssen geschützt sein
Warum FI-Schutzschalter Leben retten: Sie erkennen bereits kleinste Fehlerströme ab 30 Milliampere und schalten in Sekundenbruchteilen ab. Das kann Sie vor einem tödlichen Stromschlag bewahren, wenn Sie versehentlich ein defektes Gerät berühren oder beim Bohren ein Kabel treffen. Weitere Informationen zur Elektrosicherheit finden Sie beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft.
Was kostet die Modernisierung wirklich?
Jetzt kommen wir zu dem Punkt, der Sie wahrscheinlich am meisten interessiert: Was kostet die Sache wirklich? Im Internet finden Sie Preisangaben zwischen 200 und 5.000 Euro – eine Spanne, die niemandem weiterhilft.
Unsere echten Preise aus der Praxis (Stand 2025, netto):
Sicherungskasten erneuern: 500 bis 1.500 Euro
Das umfasst den Austausch des alten Sicherungskastens gegen eine moderne Verteilung mit Leitungsschutzschaltern und FI-Schutzschaltern. Voraussetzung: Die vorhandenen Leitungen sind in Ordnung und entsprechen den Mindestanforderungen.
Zählerschrank inklusive Verteiler: 4.000 bis 6.000 Euro
Hier wird die komplette Hauptverteilung erneuert, inklusive Zählerschrank, Hausanschlusskasten und Unterverteilung. Das ist notwendig, wenn die gesamte Elektroeinführung veraltet ist.
Warum diese Preisunterschiede?
Der Preis hängt von mehreren Faktoren ab:
Umfang der Arbeiten: Reicht ein einfacher Austausch des Verteilerkastens oder muss die komplette Zähleranlage erneuert werden?
Zustand der vorhandenen Leitungen: Sind Schutzleiter vorhanden? Entsprechen die Leitungsquerschnitte den heutigen Anforderungen?
Anzahl der Stromkreise: Ein Einfamilienhaus benötigt deutlich mehr Stromkreise als eine kleine Wohnung.
Zusätzliche Schutzmaßnahmen: Überspannungsschutz, zusätzliche FI-Schutzschalter oder intelligente Stromzähler kosten extra.
Bauliche Gegebenheiten: Ist der Verteilerplatz gut zugänglich oder muss aufwendig umgebaut werden?
Der Modernisierungsprozess: So läuft es ab
Viele Hausbesitzer scheuen die Modernisierung, weil sie befürchten, tagelang ohne Strom dazustehen. Diese Sorge ist unbegründet, wenn Sie mit einem erfahrenen Elektriker arbeiten.
Schritt 1: Bestandsaufnahme und Planung
Zunächst prüfen wir Ihre vorhandene Installation gründlich. Dabei schauen wir nicht nur auf den Sicherungskasten, sondern auf die gesamte Elektroinstallation. Sind Schutzleiter vorhanden? Entsprechen die Leitungsquerschnitte den heutigen Anforderungen? Gibt es bereits FI-Schutzschalter?
Diese Analyse ist entscheidend für die Kostenplanung. Denn nur so können wir Ihnen ein realistisches Angebot machen und böse Überraschungen vermeiden. Mehr über unsere Elektroinstallationen in München erfahren Sie auf unserer Leistungsseite.
Schritt 2: Planung der neuen Verteilung
Moderne Sicherungskästen sind deutlich größer als ihre Vorgänger. Das liegt daran, dass heute deutlich mehr Stromkreise benötigt werden und zusätzliche Schutzeinrichtungen Platz brauchen. Die DIN 18015-2 empfiehlt mindestens einen 4-reihigen Verteiler für Mehrraumwohnungen und zusätzlich 20 Prozent Platzreserve für zukünftige Erweiterungen.
Schritt 3: Die eigentliche Installation
Der Austausch selbst dauert in der Regel einen Tag. Dabei gehen wir so vor, dass Sie nur wenige Stunden ohne Strom sind. Zunächst wird die neue Verteilung vorbereitet und verkabelt. Erst dann wird die alte Anlage abgeklemmt und die neue angeschlossen.
Schritt 4: Prüfung und Dokumentation
Nach der Installation folgt die wichtigste Phase: die Prüfung. Wir messen alle Stromkreise durch, prüfen die Schutzmaßnahmen und dokumentieren alles lückenlos. Diese Dokumentation ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch für Ihre Versicherung wichtig.
Warum Sie nicht am falschen Ende sparen sollten
Wir erleben es immer wieder: Hausbesitzer versuchen bei der Elektroinstallation zu sparen und wählen den billigsten Anbieter. Das kann teuer werden – im schlimmsten Fall mit dem Leben.
Qualität hat ihren Preis: Ein moderner Sicherungskasten mit hochwertigen Komponenten kostet mehr als ein Billigprodukt aus dem Baumarkt. Aber er bietet auch deutlich mehr Sicherheit und Zuverlässigkeit.
Fachgerechte Installation ist entscheidend: Der beste Sicherungskasten nützt nichts, wenn er falsch installiert wird. Nur ein ausgebildeter Elektriker kann die komplexen Schutzmaßnahmen richtig umsetzen und prüfen.
Garantie und Gewährleistung: Seriöse Elektrobetriebe stehen für ihre Arbeit gerade. Wenn nach der Installation Probleme auftreten, bekommen Sie schnell und unkompliziert Hilfe.
Versicherungsschutz: Viele Versicherungen zahlen nur, wenn die Elektroinstallation fachgerecht ausgeführt und dokumentiert wurde. Ein paar hundert Euro Ersparnis können Sie im Schadensfall teuer zu stehen kommen.
Für gewerbliche Kunden bieten wir übrigens auch umfassende Facility Management Leistungen an, die eine regelmäßige Wartung und Überwachung Ihrer Elektroinstallation einschließen.
Smart Home: Die Zukunft beginnt im Sicherungskasten
Wenn Sie schon dabei sind, Ihren Sicherungskasten zu modernisieren, sollten Sie auch an die Zukunft denken. Smart Home-Systeme werden immer beliebter und bieten echte Vorteile: Energieeinsparung, Komfort und Sicherheit.
Intelligente Stromzähler: Sie zeigen Ihnen in Echtzeit, wo Sie Energie verbrauchen und helfen beim Sparen.
Fernsteuerbare Schalter: Vergessen, das Licht auszumachen? Kein Problem, Sie schalten es einfach per App ab.
Überwachung der Elektroinstallation: Moderne Systeme erkennen Probleme, bevor sie gefährlich werden.
Die Vorbereitung für Smart Home-Systeme kostet bei der Modernisierung nur wenig extra, nachträglich wird es deutlich teurer.
Fazit: Sicherheit ist unbezahlbar
Die Modernisierung Ihres Sicherungskastens ist keine Ausgabe, sondern eine Investition in Ihre Sicherheit und die Ihrer Familie. Ja, es kostet Geld. Aber was kostet ein Hausbrand? Was kostet ein Stromschlag?
Unsere klare Empfehlung: Lassen Sie Ihre Elektroinstallation alle 10 Jahre von einem Fachmann prüfen. Ist sie älter als 30 Jahre, sollten Sie ernsthaft über eine Modernisierung nachdenken. Warten Sie nicht, bis der erste Schaden entsteht.
Sie wollen wissen, was die Modernisierung Ihrer Elektroinstallation kostet? Rufen Sie uns an unter 089 6650 8380 oder schreiben Sie uns eine E-Mail an info@ls-elektrofm.de. Wir kommen gerne zu Ihnen nach Hause, schauen uns Ihre Installation an und erstellen Ihnen ein kostenloses, unverbindliches Angebot.
Denn Ihre Sicherheit ist unser Auftrag.
Als Meisterbetrieb mit über 20 Jahren Erfahrung in München und Umgebung wissen wir genau, worauf es ankommt.
Rufen Sie uns an unter 089 6650 8380 oder nutzen Sie unser Kontaktformular.
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